Wissenswertes rund um das Studio und die Anime-Klassiker
5 Fakten zu Studio Ghibli
- Aktualisiert: 11.03.2024
- 17:42 Uhr
Die Filme aus dem Hause Studio Ghibli stoßen nicht nur Genre-Fans auf große Begeisterung , sondern bringen weltweit Menschen aller Art zum Träumen. Wir haben fünf Fakten zum Studio Ghibli und den Filmen zusammengetragen, die jeder Fan - und wer es noch werden will - kennen sollte.
1. DIE GRÜNDUNG
Der Erfolg des Filmes "Nausicaä aus dem Tal der Winde" von Hayao Miyazaki aus dem Jahr 1984 führte dazu, dass seine Produktionsfirma 1985 das Studio Ghibli gründete. Miyazaki übernahm dort mit Isao Takahata und Toshio Suzuki (letzterer als Produzent) die Verantwortung. Bereits ein Jahr später, also 1986, erschien mit "Das Schloss im Himmel" die erste Ghibli-Produktion, der bislang 23 weitere Filme folgten (Stand März 2024).
2. DIE GENIES
Regisseur und Drehbuchautor Hayao Miyazaki erstellte in der Vergangenheit die Storyboards für viele seiner Filme selbst. Da die Produktion zumeist begann, bevor diese fertig waren, wusste nur er, wie seine Werke enden würden. Nach dem Erfolg des Films "Prinzessin Mononoke" trat Miyazaki 1997 als Regisseur zurück, um jüngeren Talenten Platz zu machen. Nur vier Jahre später feierte er sein Comeback. Auch der Eintritt in den vollständigen Ruhestand im Jahr 2013 war nur von kurzer Dauer. 2017 gab Miyazaki die Arbeit an einem neuen Film bekannt, der 2023 als "Der Junge und der Reiher" erschien und 2024 den Oscar für den besten animierten Film erhielt.
Weniger bekannt außerhalb Japans, aber nicht weniger einflussreich ist Isao Takahata. Der sechs Jahre ältere Zeichner, Animator und Regisseur spielte eine entscheidende Rolle bei der Adaption von westlichen Kinderbüchern wie "Heidi" und war Miyazaki immer ein Ansporn. Seine Filme wie "Die letzen Glühwürmchen" oder auch "Meine Nachbarn die Yamadas" sind oft stärker in der Wirklichkeit verwurzelt als Miyazakis.
3. DIE ARBEIT
Während die meisten Anime in der Branche mittlerweile per Computeranimation entstehen, ist der Einsatz von Computern im Studio Ghibli eine Seltenheit. Überwiegend werden noch klassische Animationstechniken wie das Abfotografieren handgezeichneter Folien angewendet. Der aktuell (Dezember 2023) letzte Film des Studios "Der Junge und der Reiher" entstand über fast vier Jahre in Handarbeit. Miyazakis Sohn Goro hingegen experimentiert mit Computeranimation.
4. DIE MOTIVE
Die Filme thematisieren häufig den Gegensatz zwischen technisierter Moderne und traditioneller Kultur. Besonders die Umweltzerstörung spielt eine wichtige Rolle. Hayao Miyazakis Ziel ist es, seinen Zuschauer:innen zu vermitteln, dass der Mensch ein Problem im Ökosystem darstellt. Miyazaki gilt außerdem als Fan von Luftschiffen und Flugmaschinen, die in vielen seiner Filme vorkommen. Sogar der Name des Produktionsstudios Ghibli geht unter anderem auf das italienische Transport- und Aufklärungsflugzeug "Caproni Ca.309 Ghibli" zurück.
5. DIE ERFOLGE
Sieben Ghibli-Streifen gehören zu den 15 umsatzstärksten Anime-Filmen aller Zeiten. "Chihiros Reise ins Zauberland" ist der am meisten ausgezeichnete Trickfilm bisher und bekam 2003 als erstes nicht-englischsprachiges Werk einen Oscar für den besten Animationsfilm. 2006 folgte eine weitere Oscar-Nominierung für "Das wandelnde Schloss". 2024 konnte das Studio Ghibli für "Der Junge und der Reiher" zum zweiten Mal einen Oscar mit nach Hause nehmen. Diese beiden Filme sind die bisher einzigen Anime-Filme, die von der amerikanischen Academy prämiert wurden (Stand März 2024).