Absurdes, Komisches und Schräges in "Haikyuu", "Captain Tsubasa" oder "Free!"
Die merkwürdigsten Dinge in Sport-Anime
- Aktualisiert: 24.02.2022
- 15:29 Uhr
Jetzt mal ehrlich: Wir alle lieben dynamische Serien wie "Captain Tsubasa", "Haikyuu!" oder "Kuroko's Basketball". Aber manche Dinge in diesen Sport-Anime bringen uns dann wegen ihrer Absurditäten doch zum Schmunzeln. Hier unsere Lieblingsmomente, die typisch für Sport-Anime sind.
Gedanken und Sprüche beim Wettkampf
Klar, auch Sportler denken entgegen weitläufiger Annahmen während ihrer Aktionen nach. Im Sport-Anime können sie sogar minutenlange Selbstgespräche oder Dialoge führen und die sportlichen Geschehnisse gleichzeitig einfach einfrieren. Gerüchte besagen, dass Shōyō Hinata aus "Haikyuu!" noch heute in der Luft festhängt, weil er sich bei einem Sprung in Zeitlupe zu lang Gedanken über mögliche Schlagrichtungen gemacht hat.
In "Free!" könnte der ein oder andere Schwimmer vor lauter Denken mittlerweile schon ertrunken sein und Tsubasa Ozora aus "Captain Tsubasa" läuft – sich selbst Mut zusprechend – manchmal hunderte Kilometer, bis er endlich das gegnerische Tor erreicht. Japanische Fußballplätze scheinen jedenfalls um einiges länger zu sein als es die FIFA-Regularien vorschreiben.
Habt ihr euch schon mal gefragt, warum die Anime-Sportler lautstark Fakten wiederholen, die für alle Zuschauer bereits deutlich zu sehen waren? Klassischerweise passiert dies zu Beginn einer neuen Folge. Was fast niemand weiß: Auch die Sportler im Anime machen nach einer rund 20-minütigen Folge zumeist mindestens einen Tag Pause.
Seltsam wird es jedoch, wenn Verteidiger mitten in einer Episode die Absicht äußern, den gegnerischen Angriff abwehren zu wollen. Klingt für ein ausgeglichenes Spiel generell empfehlenswert, muss aber extra betont werden, damit die Verteidiger auch einmal etwas zu sagen haben und nicht nur die deutlich prominenteren Angreifer. Was die Sportler betrifft, die noch einmal erwähnen müssen, dass sie einen Punkt gemacht oder einen atemberaubenden Pass gespielt haben: In diesen Situationen wünscht man sich, dass sich gerade Sergio Ramos in ihrer Nähe aufhält und zur Grätsche ansetzt.
Richtig schön werden Sport-Anime aber erst, wenn sie ins Philosophische abschweifen. Die Serie "Free!" sticht hier besonders hervor: Haruka Nanase und Rin Matsuoka versprechen sich gegenseitig Aussichten, die sie noch nie zuvor gesehen haben. Angesichts des Umstandes, dass die beiden Wasserratten meistens nur auf Schwimmbeckenränder und -böden schauen, kann man ihnen jedenfalls leicht Glauben schenken.
Von Rei Ryugazaki ist zudem die Bemerkung überliefert, dass Schwimmen keine Theorie und auch keine Berechnung, sondern irgendetwas Kraftvolles sei, das ihm fehle. Wegen derartiger gefühlvoller intellektueller Beschreibungen tauchen wir Zuschauer noch viel tiefer in unsere Lieblings-Anime ein. Die Stimmung kaputt gemacht hätte hingegen die Feststellung, dass Schwimmen gelegentlich nass macht.
Coole Technik – cooler Name
Jeder Move verdoppelt seine Stärke, wenn man ihm nicht nur einen Namen gibt, sondern ihn auch beim Ausführen laut herausbrüllt – das ist ein physikalisches Gesetz! Der "Skylab Hurricane" bei "Captain Tsubasa" funktioniert sogar nur, wenn die zwei beteiligen Spieler seinen Namen gleichzeitig rufen. Die Spieler in "Kuroko's Basketball" sind zwar nach außen hin ruhig, steigern ihr Talent aber deutlich, sobald sie ihm einen Namen geben. So wird Kuroko dank seines "Vanishing Drives" nun wirklich unauffindbar für den Gegner und Shun hat zwar sowieso immer den Durchblick, aber bei Aktivieren des "Eagle Eyes" den absoluten Überblick!
Der Autor von "Haikyuu" macht sich sogar schon ein wenig über diese feste Größe im Anime-Universum lustig. In seiner Geschichte vertraut einzig Libero Nishinoya auf die Macht der Namen, trägt sogar T-Shirts mit anfeuernden Sprüchen. Aber wer weiß, vielleicht wird seine ganz normale Annahme tatsächlich besser, weil er sie "Rolling Thunder" nennt, auch wenn die Macke seine Mitspieler eher etwas irritiert. Also probiert das auch mal im Alltag aus, vielleicht funktioniert es ja!
Spezielle Spezial-Spezialisten
Manche Fußballer sind Götter des Fallrückziehers, manche Schwimmer absolute Atemkünstler – so ein Talent ist schon was Tolles! Allerdings kann es auch zum Hindernis werden, dass überwunden werden muss: Hyugas "Tigerschuss" bei "Captain Tsubasa" donnert zwar wie ein Güterzug unaufhaltsam ins Tor, aber wenn die ganze Taktik der Mannschaft sich darum dreht, Gelegenheit und Platz für dieses Schuss zu schaffen, wird sie auch wieder angreifbar.
Die Spieler Kuroko bei "Kuroko's Basketball" oder Hinata bei "Haiykuu" können sogar nur mit dem richtigen Partner punkten – dann aber so richtig, dass sie zum Ass ihrer Mannschaft werden. Ihre große sportliche Herausforderung ist, dass erst mal lernen müssen, "normale" Spieler zu werden, um auch in anderen Situationen einsetzbar zu werden. Aber bevor ihr als Ausrede, warum ihr nie eingewechselt werdet, angebt, dass ihr einfach zu speziell seid: Sie lernen es!
Die Aushebelung physikalischer Gesetze
Wären wir Sportler im Anime, würden uns Dinge gelingen, bei denen sogar Superhelden wie "The Flash" anerkennend nicken würden. Unangefochtener Meister darin ist Tsubasa Ozora, der gelegentlich zehn Meter hochspringt, um den Ball vor seinem Gegner zu erwischen, der lediglich 9,90 Meter hochspringen kann. Dafür benutzt er auch gerne – völlig normal in einem umkämpften Spiel – das gegnerische oder eigene Tor als Sprungbrett.
Fast realistisch wirken in diesem Zusammenhang seine Schüsse, die im Flug rund hundertmal ihre Richtung ändern. Zur Feier des Tages platzen dann ab und zu auch mal ein paar Bälle. Während auch in "Haikyuu!" die Anzahl möglicher Spielsituationen trotz größerer Rücksichtnahme auf physikalische Gesetze fast unbegrenzt ist, warten wir in "Free!" hingegen noch darauf, dass sich endlich mal das Wasser teilt.
Die Atmosphäre bei den Jugendturnieren
Wer kennt das nicht? Jugendturnieren finden wegen des enormen Andrangs Tausender Zuschauer gerne in den größten Arenen des Landes statt, selbst wenn es sich um unbedeutende Randsportarten handelt. Unvorstellbar wäre es doch, wenn nur die Eltern und engsten Freunde der Sportler zu den Wettkämpfen kommen würden! Die ganze Welt will sehen, wie Tsubasa oder Hinata zehn Meter hochspringen oder die gut gebauten Haruka und Rin perfekte Bahnen ziehen.
Die parallele nationale Fernsehübertragung der Events mit immer demselben emotionalen Kommentator, der anscheinend aber bei jedem neuen Wettkampf einen weiteren Höhepunkt seiner Karriere erlebt, ist da nur folgerichtig, denn es muss auch an die Millionen Menschen gedacht werden, die keine Karten ergattern konnten.
Wichtig ist jedoch, dass die grölenden Massen samt Kommentator genau in dem Moment schweigen, wenn die weniger bekannten Charaktere auf der Tribüne gerade etwas reinrufen wollen, damit die Akteure auf dem Feld oder im Becken alles genau verstehen können.
Sport ist Mord
Es hat schon einen Grund, warum wir lieber zu Hause auf der Couch sitzen und Sport-Anime gucken, denn so bleiben uns die negativen Nebeneffekte des Sports erspart, die uns unsere Lieblings-Protagonisten jedes Mal aufs Neue aufzeigen: In gefühlt jedem Spiel oder Rennen brechen sie mehrmals bewusstlos zusammen und scheinen bereits ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen, ehe sie dann wie durch ein Wunder wieder auferstehen und zehnmal stärker zurückkommen, obwohl sie schon einen Kreuzbandriss und zehn gebrochene Knochen haben.
Schauen wir zudem in die teilweise fanatischen Gesichter der Akteure, die dann auch noch laut schreien, dass es ihnen egal sei, ob sie auf dem Feld sterben würden, sind wir froh, zu Hause Halt in einer Tüte Chips finden zu können. Natürlich möchten wir den überaus großen Teamgeist in den Sport-Anime auch einmal selbst hautnah miterleben, aber wir bekommen ebenso den Eindruck: Je größer das Team, desto mehr unberechenbare Gefahren lauern auf einen.
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